AD(H)S Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts)-Syndrom
Ist Ihr Kind impulsiv, überaktiv oder unaufmerksam?
Was ist der Unterschied zwischen einem kreativen, lebhaften Kind und einem mit ADS?
Von ADHS spricht man, wenn die folgenden Symptome bei einem Kind häufiger als bei Gleichaltrigen auftreten und mehr als sechs Monate bestehen bleiben:
Häufige Symptome:
Beeinträchtigte Aufmerksamkeit
- Träumen, leichte Ablenkbarkeit
- Vergesslichkeit
- überhört und vergisst Anweisungen
- Stimmungsschwankungen
- redet zu viel, missachtet soziale Signale
- zeigt ein gestörtes Sozialverhalten
- drängelt sich vor, kann nicht abwarten
- Jähzorn, Wutanfälle, heftige, plötzliche Gefühlsausbrüche. Aggressivität
- “Zappelphilipp“
- plötzlich einschießende Bewegungen
- redet mit Händen und Füßen
- Einschlafschwierigkeiten
- Ungeschicklichkeit, krakelige Schrift
- Schulschwierigkeiten, Lernstörungen
- Schwierigkeiten, fremdgestellte Aufgaben zu erledigen
- hohe Hilfsbereitschaft und Verantwortung Schwächeren gegenüber
- beeinträchtigtes Selbstwertgefühl
- testet permanent Grenzen aus
Ursachen eines ADS-Syndroms können sehr vielfältig sein:
Erbliche Faktoren
Erbliche Faktoren
Ernährung und Stoffwechselkrankheiten
Als eine mögliche Ursache des ADHS wird heute vielfach eine Stoffwechselstörung angesehen, die zu einer Fehlregulation von Neurotransmittersystemen führt. Somit wird eine geordnete Informationsverarbeitung im Gehirn behindert. Für diese Fehlregulation kann eine genetische Veranlagung verantwortlich sein. Aber auch andere Faktoren spielen eine wichtige Rolle:
- Mikronährstoffdefizite, insbesondere Zink, B-Vitamine, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren sind hier von Bedeutung.
- Ursache der Nährstoffdefizite ist häufig eine Störung des Häm-Stoffwechsels, die sogenannte Kryptopyrrolurie(KPU). Bei dieser Erkrankung werden Zink und Vitamin B6 an Stoffwechselfehlprodukte so gebunden, dass sie für den Organismus nicht ausreichend zur Verfügung stehen.
- Allerdings scheint eine Mehrheit der betroffenen Kinder auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten aufzuweisen. Dann ist häufig eine Eliminationsdiät, d.h. ein gezieltes Weglassen der betreffenden Lebensmittel erfolgreich.
Biochemische Faktoren
PsychosozialeFaktoren
- Notsignal des Kindes auf gestörte Beziehungen im sozialen Umfeld
- Überflutung mit optischen und akustischen Eindrücken
- fehlende Nestwärme, Mangel an Konsequenz und andere spezielle Familienprobleme
- falsches Leistungsdenken, überzogene Leistungsanforderungen
- Kommunikationsstörungen in Kindergarten oder Schule
- fehlende Struktur des Tagesablaufes
- Schädigende Einwirkungen während der Schwangerschaft durch Rauchen oder Alkohol
- Schwächung der körpereigenen Abwehr infolge von Umweltbelastungen
ADHS ist kein Methylphenidatmangel-Syndrom!
Sicherlich gibt es Kinder und Erwachsene, die solche Präparate (z.B. Ritalin®, Medikinet®, Equasym®, Stratterra® und andere) benötigen. Vor der Gabe von Psychopharmaka sollten jedoch sanftere therapeutische Wege erwogen werden.
WAS KANN ICH TUN?
ADS ist nicht nur psychologisch, sondern auch medizinisch behandelbar, sofern Ursachen bekannt sind.
Wir bieten Ihnen hierzu eine gezielte Stufendiagnostik an.
WAS KANN ICH TUN?
ADS ist nicht nur psychologisch, sondern auch medizinisch behandelbar, sofern Ursachen bekannt sind.
Wir bieten Ihnen hierzu eine gezielte Stufendiagnostik an.
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Ausschluss einer Kryptopyrrolurie. 30-40% der ADHS-Kinder leiden an einer Kryptopyrrolurie, bei der Zink, Vitamin B6, Mangan und andere Mikronährstoffe in erhöhter Konzentration mit dem Urin ausgeschieden werden. Diese Stoffe werden für die Bildung von Neurotransmittern benötigt. Kryptopyrrol lässt sich leicht im Urin nachweisen. Hierzu benötigen Sie allerdings spezielle Röhrchen, die den Urin vor Licht schützen und für denTransport ins Labor stabilisieren. Wird eine Kryptopyrrolurie nachgewiesen, kann eine gezielte Therapie eingeleitet werden.
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Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind nach dem Weglassen bestimmter Lebensmittel wie Milch, Cola, Geschmacksverstärker oder glutenhaltiger Lebensmittel ruhiger wird, sollte mit einer Blutuntersuchung überprüft werden, ob Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen. Vor allem Reaktionen auf Gluten (Getreideklebereiweiß) sind nicht selten. Diese lassen sich mit einfachen Blut- und Stuhltests nachweisen. Eine bei ADS-Kindern häufig beobachtete Unverträglichkeit von Fruchtzucker kann über Atemgasanalysen nachgewiesen werden. Ist die Ursache einer Unverträglichkeit bekannt, erhalten Sie mit dem Befund Ernährungstipps, die Ihnen helfen, vorhandene Unverträglichkeiten im Alltag umzusetzen. Neben dem Weglassen von unverträglichen Nahrungsmitteln muss oft auch der Darm mit behandelt werden.
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Mangel an Mikronährstoffen. Abklärung eines Mangels an Vitaminen, Mineralien, Fettsäuren und Aminosäuren
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Abklärung einer Mangel- oder Fehlernährung
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Ausschluss einer Dysbiose. Im Normalfall ist unser Darm mit Bakterien besiedelt, die davon leben, dass sie den Verdauungsvorgang aktiv unterstützen (Darmflora). Dieses gesunde System nennt man "Symbiose". Bei unruhigen, hyperaktiven Kindern ist die Darmflora oft gestört. Der Darm ist dann mit krankmachenden Bakterien und Pilzen besiedelt. Diese "Dysbiose" macht krank, da die Bakterien Toxine produzieren, die der menschliche Organismus „mitverdauen“ muss.Auch ein Candida-Pilz-Befall kann beim hyperaktiven Kind zu Störungen führen.
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Casomorphin und Gliadorphin. Es wird weiter vermutet, dass Casomorphin und Gliadorphin auch beiADHS oder Lernstörungen eine Rolle spielen. Hier wurde nach Verordnung einer gluten-/kaseinfreien Diät eine Remission der Symptome beobachtet.